All jenen, die des Schwimmens (noch) nicht mächtig sind, stehen heute verschiedene Hilfsmittel wie Schwimmflügel, Schwimmkissen oder Schwimmnudeln zur Verfügung. Dass man sich bereits im Mittelalter Gedanken über Schwimm(lern)hilfen machte, legen verschiedene Quellen nahe.
Der so genannte ‚König vom Odenwald‘ – ein anonymer deutschsprachiger Dichter, der Mitte des 14. Jahrhunderts einige Lobreden auf landwirtschaftliche Nutztiere in Reimpaarform verfasste – zählt im Gedicht von der Kuh u.a. die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten von Rinderblasen auf. Er vermerkt dazu folgendes:
So lern druf swimme
Beide knaben unde kint,
Wa sie uf dem wazzer sint.
(Gedicht von der Kuh, V. 206-208)
(Ebenso lernen darauf schwimmen
die Knaben und die Kinder überhaupt,
wenn sie auf dem Wasser sind.)
Das Bild (REALonline 006768) zeigt eine Schwimmhilfe in etwas anderem Kontext: Die kolorierte Federzeichnung befindet sich in einem Büchsenbuch aus der Mitte des 15. Jahrhunderts (Wien, ÖNB Cod. 3064, fol. 42v), das Entwürfe und Baupläne für verschiedene Kriegsgeräte und pyrotechnische Vorrichtungen enthält. Es zeigt einen Gerüsteten, der sich mit Hilfe dreier durch Schläuche verbundener Blasen über Wasser hält (die Bildüberschrift lautet: aín gewappenter man durch das wasser gat). Ob eine solche Vorrichtung tatsächlich jemals praktische Verwendung gefunden hat, ist allerdings fraglich, zumal sich in der Handschrift noch weitere wohl eher dem Bereich des Imaginativen zuzuordnende Skizzen und Konstruktionsanleitungen (etwa für eine Taucherglocke oder einen feuerspeienden Drachen) finden.