Spätestens seit René Magrittes berühmten Bild „Ceci n’est pas une pipe“ ist klar, dass die Darstellung von Dingen auf Bildern eben „nur“ deren bildliche Repräsentation ist, nicht das Ding selbst. Dies berührt einen Kernpunkt realienkundlicher Arbeit, nämlich jenen der Frage der Dinge im Netzwerk ihrer Repräsentationen. Im aristotelischen Sinne, also unter der Annahme, dass allen Dingen eine gemeinsame Idee von DEM Tisch, DER Kanne etc., innewohnt, kann auch das materielle Objekt als Repräsentation angesehen werden. Unabhängig von der Frage, ob man selbst eher der idealistischen (Idee>Ding) oder materialistischen (Ding>Idee) anhängt, erleichtert das Denken in „Repräsentationen“ den interdisziplinären Diskurs, weil es keine Hegemonie des physischen Objekts im Sinne des „realen“ Objekts gibt: Wirklich ist, was wirkt, nicht was physisch be-greifbar ist.